Neeken - Wenn Neeken am Wochenende 22. und 23. Juli zum Pferdemekka wird, dann ist auch Anika Bremert überall und nirgends zu finden.
Dann flitzt sie zwischen der Meldestelle und der Tafel hin und her, wo die Ergebnisse der Starter angeschlagen werden. Dann ist sie Ansprechpartner für alle Unklarheiten, die aufkommen könnten. Dann kümmert sie sich darum, dass die Richter auch Protokollanten haben und vieles andere mehr.
Bremert sieht sich nur als eine von vielen Helferinnen
„Mir liegt viel daran, dass das Turnier gelingt“, sagt die 29-Jährige. Doch die stellvertretende Vereinsvorsitzende winkt gleich ab. Sie sei nur eine von vielen Helfern aus dem Reitsportverein Dessau-Neeken. „Wir möchten alle unseren Verein nach außen gut präsentieren und für Reiter und Pferd optimale Bedingungen schaffen“, erzählt sie. Die Hauptarbeit der Organisation, die liegt bei Vereinschef Volker Pohle. „Doch viele greifen mit zu. Das ist wie bei einem Puzzle, wo viele Teilchen zusammengefügt werden.“ Wichtig sei, dass am Ende alles passt.
Zum Arbeitseinsatz voriges Wochenende wurde das Vereinsgelände von den Vereinsmitgliedern auf Vordermann gebracht. Die Hindernisse fürs Springreiten wurden aufgestellt und der Parcours für die Dressur vorbereitet. Die Platzumrandung wurde gestrichen, der Stall gekalkt. „Das gehört dazu. Das macht aber auch Spaß“, sagt Bremert, die sich ein Leben ohne Pferde nicht vorstellen kann.
20 Jahre ist es her, da saß sie das erste Mal auf einem Pferd und wurde Mitglied im Verein. „Ein Arbeitskollege meines Vaters hatte ein Pferd in Neeken stehen“, erinnert sie sich, wie die Eltern sie hierher mitgenommen haben. Damals lernte sie reiten - und jetzt bringt sie es den Jüngsten bei. „Samstags mache ich das Kindertraining“, schmunzelt sie. Und fiebert am Wochenende ganz besonders mit, wenn einige ihrer Schützlinge sich beim Reitturnier messen.
20 Prüfungen stehen am Sonnabend und Sonntag an
Insgesamt stehen in Neeken am Sonnabend und Sonntag 20 Prüfungen in Sprung und Dressur auf dem Programm. Das war auch in den vergangenen Jahren so, „das hat sich bewährt“, sagt Bremert. Und so ist das Turnier bei Reitern nicht nur aus Sachsen-Anhalt gefragt. Sie kommen auch aus angrenzenden Bundesländern.
Rund 700 Starts wurden gemeldet. Das, sagt Bremert, sei eine Größe, die für Reiter, Pferde, Richter und Versorger noch angenehm händelbar sei. Um 7.30 Uhr gehen an beiden Tagen die Wettkämpfe los und enden erst nach 18 Uhr. Die Zuschauer, ist sich Bremert sicher, können abwechslungsreiche Wettbewerbe erleben. Das fängt bei den Jüngsten an, die beim Führzügelwettbewerb starten. Und reicht bis zum anspruchsvollen Springreiten in Klasse M.
Jahrelang ist Anika Bremert selbst beim Turnier mitgeritten. Doch in diesem Jahr hat einfach die Vorbereitungszeit auf den Wettkampf gefehlt, sagt die 29-Jährige, die an der Hochschule Anhalt in Bernburg BWL studiert hat und jetzt bei einer Versicherung arbeitet. Das sei zwar schade, findet sie, aber das Wochenende werde dadurch für sie vielleicht auch ein wenig stressfreier.
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